Zu Beginn sind wir durch die Dörfer, in Kindergärten und Schulen gegangen und konnten viele Kinder, wenigstens für eine gewisse Zeit, manchmal sogar nur für einen Augenblick, sehr glücklich machen. Wir haben für die Menschen gebetet, ihnen Nahrung und Kleidung gegeben und mit den Kleinen gespielt, getobt und christliche Kinderlieder gesungen.

Wir haben unsere Arbeit auf das Dorf konzentriert, wo wir gleich am Anfang waren: Rotbav - zu deutsch "Rotbach". Die Leiterin des örtlichen Kindergartens ist uns inzwischen eine gute Freundin geworden. Sie sagt immer: "Das, was ihr jetzt in den jungen Jahren für diese Kinder tut, werden sie nie vergessen und es wird ihr gesamtes Leben prägen!"
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Die Kindergärtnerin: Veronika
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Schon als wir das erste Mal dort waren, kamen die Kinder auf uns zu gelaufen, umarmten und drückten uns. Sie hatten alte, zerrissene, dreckige Sachen an, sahen zu uns mit ihren großen Kulleraugen und freuten sich über die mitgebrachten Kleinigkeiten. In diesem Moment weiß man nicht, was man sagen soll. Einem schießt nur die Gleichgültigkeit, der Überfluss, der Überwohlstand unseres Landes durch den Kopf. Ein Kind wurde überfahren und konnte nur durch unser Spendengeld beerdigt werden. Wo wäre es wohl sonst hingekommen?
Durch die eigenen Kinder oder Enkel kennt man dieses Gefühl. Wie sehr sich die Kleinen freuen, wenn man sie besucht oder die leuchtenden Augen, wenn sie Weihnachten den Baum sehen und ihre Päckchen auspacken. Sie spüren diesen Frieden, diese Geborgenheit. Wie sehr wohl werden sich Kinder freuen, die diese Wärme und Geborgenheit nicht kennen!? Kinder, die nichts haben, krank sind, teilweise abhängig von Drogen und Alkohol, geschlagen, missbraucht oder einfach nur vernachlässigt oder nicht geliebt werden. Kinder, die dieses wunderbare Gefühl von Liebe und Geborgenheit noch nie gespürt haben!?

... mit so wenig, so viel erreichen ...
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... einfach glücklich ...

... ein gesegnetes Weihnachtsfest ...

Wir haben Weihnachten mit den Kindern gefeiert, wie sie es noch nie erlebt hatten. Es gab alles, was zu einem perfekten Weihnachtsfest dazugehört: Einen schönen, buntgeschmückten Tannenbaum, weihnachtlich dekorierte Tische mit Pfefferkuchen, Schokolade und Kakao, vielen Kerzen, einer Pyramide und natürlich vielen Geschenken. Die Kleinen haben sich so sehr gefreut, dass ihnen teilweise die Tränen in den Augen standen. Uns übrigens auch. Und wir haben ihnen von Weihnachten erzählt und was es tatsächlich bedeutet, dass damals Jesus, der Sohn Gottes, geboren wurde. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas Herzergreifenderes gesehen!
... mmmh, das schmeckt aber!
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... und das erst! Obst ist natürlich genauso etwas Besonderes wie Cornflakes oder Joghurt. Und dann noch Melone ...
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Die Kinder freuen sich so sehr, wenn sie hören, dass wir kommen wollen. Klar, weil wir immer jede Menge Spielzeug, Kleidung und Essen mitbringen. Aber auch, weil wir ihnen wieder Hoffnung, Liebe und das Gefühl von Wärme und Geborgenheit geben. Dinge, welche die Meisten von ihnen zu Hause nur wenig bekommen, oder vielleicht sogar noch nie erfahren haben. Wir werfen nicht einfach nur die Sachen ab und verschwinden wieder. Sondern nehmen uns einfach Zeit für sie und geben ihnen damit die Sicherheit, dass sie etwas wert sind.
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Fast schon krampfhaft und ungläubig hält der Kleine sein Kuscheltier fest und träumt von dauerhaft besseren Zeiten ...
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Wir haben den Kindergarten nach diversen Reparaturarbeiten an Dach, Fenstern und Fußboden mit Teppichen und teilweise neuen Möbeln ausgestattet. Wir haben einen Raum, der bis dato nur als Gerümpelkammer genutzt wurde, komplett zum Sport- und Spielzimmer ausgebaut. Arbeits- und Lernmaterialien wurden gekauft. Vor dem Kindergarten entstand ein neuer, kindgerechter Spielplatz. Inzwischen ist der Kindergarten weit über die Grenzen des Dorfes bekannt und die Kinder kommen auch von weiter her - selbst aus der großen Stadt Brasov. Er ist auch seit damals deutlich gewachsen. Es gibt jetzt schon drei Mitarbeiterinnen, von denen wir eine zeitweise komplett selbst finanziert haben, und die Zahl der Kinder ist bereits von 18 auf fast 50 gestiegen.
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Hier entsteht ein neuer Buddelkasten ...

Das Klettergerüst wurde einbetoniert und freut sich bald über regen Gebrauch ...

... na endlich!

Die Kleinen haben nicht selten nur eine Mahlzeit am Tag. Da war es für uns klar, dass wir viele Lebensmittel in den Kindergarten bringen und sie sich wenigstens da so richtig satt essen können! Und wie man sieht: Es hat geschmeckt!

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Die Zeit, die wir mit den Kindern verbrachten, hat wie gesagt immer eine große Rolle für uns gespielt. Wir haben den Tagesablauf im Kindergarten mitgestaltet. Mit den Kindern gesungen, gespielt und getobt.
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Auch die Ausflüge waren immer ein großes Ereignis. Die Kinder fragten uns jeden Tag: "Wann machen wir endlich die große Reise?" Es wurden immer dicke Lunchpakete vorbereitet und dann ging es los. Wir haben einen Linienbus für den ganzen Tag angemietet und fuhren mit den Kindern in den runtergekommenen Zoo von Brasov, der trotzdem etwas ganz Besonderes für sie war, zu Spielplätzen, Eis essen, ins Kino, oder einfach nur in die Natur. In die Berge oder zum Picknicken auf die Wiesen.
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Für die Kleinen eine ganz große Sache
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Schon Tage zuvor fragten Sie uns Löcher in den Bauch: "Wann machen wir endlich die große Reise?"
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Mit gespendeten Kindersachen neu eingekleidet ging es dann zum Zoo. Die Käfige und Gehege eher in schlechtem Zustand, die Tiere abgemagert. Aber für die Kinder trotzdem etwas Besonderes. Solche Tiere hatten sie noch nie gesehen ...

... und danach? Völlig geschafft!

Die Schulkinder kamen natürlich auch nicht zu kurz. Wir haben für sie ein Fußballplatz aufgebaut, machten Feten mit Lagerfeuer, Musik & Tanz, Grillen und Feuerwerk.

... na das sieht doch schon nach etwas aus ...

... wow, fast wie in der Bundesliga ...

... gleich kann es los gehen ... 
... und nach dem großen Turnier? LAGERFEUER!

Bei der Fahrt durchs Land sieht man nicht nur kaputte Häuser und Strassen, streunende oder sogar überfahrende Hunde und brennende Müllhaufen, sondern viele arme Kinder, die sich über etwas Süßes, einen Ball oder sogar nur über eine Flasche Wasser freuen ...

Die größte Aktion bis zu diesem Zeitpunkt war das Sommercamp-Projekt 2003. Hier haben wir für insgesamt ca.70 Kinder eine große Ferienfahrt, verteilt auf zwei verschiedene Orte zu unterschiedlichen Zeiten, organisiert.

Unser Anliegen in erster Linie: Die Kinder für eine kurze Zeit aus ihren Problemen, Sorgen und ihrem Elend entfliehen zu lassen. Es gab viel Spaß mit christlicher Kindermusik zum Mitmachen, Tanz, Spiel, Sportfesten, Baden, Lagerfeuer und vielem mehr.

Aber auch hier merkte man schnell, dass es nicht unbedingt auf das Drumherum ankam. Das, was die Kinder am meisten begeisterte, war die Zeit, die wir für sie opferten und die Liebe, die wir ihnen entgegenbrachten. Das, was wir ihnen von Jesus erzählten und die Hoffnung, die wir durch sein Licht in ihr kleines Leben bringen konnten.
Spätestens hier wussten wir, dass das nicht alles gewesen sein kann und dass wir noch weiter gehen müssen, um dauerhaft für diese Kinder etwas zu tun ...


Im Frühjahr 2005 haben wir bereits ein Teilgrundstück von 1.600 m2 für das Kindernest-Zentrum erwerben können.

Trotz der Vorbereitungen auf den Hausbau des Kinderheimes und der Gründung des rumänischen Vereines, haben wir unsere Kleinen im Kindergarten und unsere Dorfkinder nicht vergessen.
Bei den zuständigen Behörden des Regierungsbezirkes Brasov haben wir uns vorgestellt und nur offene Türen gefunden. Eine Zusammenarbeit mit "Protectia Copilului" (auf deutsch: Kinderschutz), ähnlich dem deutschen Jugendamt, wurde sehr deutlich begrüßt. Wir wurden über sämtliche rechtliche Bestimmungen und Voraussetzungen informiert. Alle Papiere wurden uns bei finanzieller Liquidität sowie Einhaltung der o.g. Bestimmungen zugesichert.
Mit unserer rumänischen Hausbaufirma haben wir einen sehr großen Gewinn gemacht. Alles Prediger und inzwischen sehr gute Freunde von uns. Sie sind sehr fleißig und arbeiten schnell und sehr gut. Sie setzen sich dafür ein, günstiges Material mit hoher Qualität zu bekommen. Jetzt ist es an uns ALLEN, die monatlichen Mittel für den Unterhalt von wenigstens erst einmal einem Haus zusammen zu bekommen, um diesen Kindern ein Heim zu geben ...

Mit einigen Dorfkindern unterwegs zu unserem Grundstück ...

Auf einem Berg, der mit Wilderdbeeren, Pfefferminze und wilden Pflaumenbäumen übersät ist, genau hinter unserem Grundstück ...
Der Hausbau des Kinderheimes hat im Mai 2008 begonnen und ist planmäßig Ende 2010 abgeschlossen worden. Lediglich manche kleine Reparaturen bzw. Verbesserungen stehen immer wieder an.


Unser fertiges Kinderheim
Zwischen den Etagen im Innern des Heimes
Das Haus ist von uns komplett eingerichtet worden. Hier haben ja dankenswerter Weise viele Stiftungen, Vereine und einzelne Geber unterstützt. Wie man an den unteren Bildern sieht, sind die jetzigen Zimmer inzwischen lebendig und liebevoll eingerichtet.

Die Küche: fertig und einsatzbereit.


Der neue Essbereich komplett
Der Sportraum: Vielfach getestet.



Die Kinderzimmer: Komplett eingerichtet und dekoriert.


Die neuen und fertigen Bäder

Robert Mahnke mit den Nachbarskindern. Wir haben mit einer alten kaputten Flasche Fußball gespielt und uns gegenseitig gleich ins Herz geschlossen. Sie sagten dazu, dass es ihr Ball (rumänisch: mingea) ist. Am nächsten Tag haben wir ihnen dann natürlich einen richtigen Ball mit Süßem, Obst, Kakao und anderem Schönem mitgebracht. Die Augen hättet ihr mal sehen sollen ... Sie freuen sich sehr, dass wir nun für immer geblieben sind.
Wir konnten schon vielen helfen und haben z.B. unseren Nachbarn ein Sofa geschenkt, dass die Kinder überhaupt auf etwas schlafen können sowie weitere Möbel und Haushaltsgegenstände. Außerdem war ihre Sickerkute von starken Regenfällen eingestürzt und wir haben für sie knapp 20 Säcke Zement gekauft. Ansonsten wären sie nur in katastrophalen Verhältnissen über den Winter gekommen. Da sie noch nicht einmal ein WC, geschweige denn ein Bad hatten, haben wir sie unterstützt, ein Badezimmer im Haus zu errichten. Da wohnen 4 Familien zusammen, mit 7 Erwachsenen und 9 Kindern bzw. Babys. 

Die neue Sickerkute unserer Nachbarn. Inzwischen ganz fertig.



Die Nachbarskinder kommen regelmäßig ins Kindernest


Das ist Julian. Er ist eines von sehr vielen Slum-Kindern unseres Dorfes. Er kommt sehr oft und fragt nach etwas zu essen. Ohne Hilfe haben sie nur einmal morgens die Möglichkeit etwas zu essen. Dann muss er mit seinen Geschwistern 24h bis zum nächsten Morgen warten. Oft bekommt er Brot, Kartoffeln oder wie hier Bohnen für eine Suppe. Manchmal will er auch einfach nur einen Becher Wasser. Einmal wollten wir ihm Saft geben, was er nicht kennt und ausspucken musste. Kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat.
Die Kinder aus der Umgebung kommen regelmäßig

Unsere Nachbarskinder: Der Kleine ist Alex und der Große Adi!

Wir wollen Kinder stark machen! Hier: Adi und Leo


Einfach glücklich! Hier: Patrick

Robert Mahnke mit Nachbarskind Manu

Nachbarskind Alex vor unserem Kinderheim beim Spielen

Nicht nur die Kinder besuchen uns regelmäßig!
Hier mal ein kurzes Feedback von Besuchern - Weihnachten 2010: „Eure Nachbarn, nie werde ich ihre Gesichter vergessen, als wir mit den Weihnachtssachen kamen. Als ob wir ihnen z.B. einen dicken Mercedes vor die Haustür gestellt hätten, so haben die sich gefreut über das Bisschen, Wahnsinn. Es war wirklich eine Hammer-Zeit bei Euch. Die schönste Reise meines Lebens, auf der anderen Seite natürlich auch die härteste. In Eurem Heim ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre, Gott bewohnt diesen Ort. Da ist kein Platz für andere Mächte. Das spürt man immer ziemlich krass, wenn man von so einem gesegneten Ort wieder weggeht. Eure Kinder haben sich so verändert und meine auch in der kurzen Zeit und wollten gar nicht mehr nach Hause. Wirklich der Hammer, Ihr seid der Hammer. Ich bete, dass Euch Gott viel Kraft zum Niedertrampeln aller Hürden schenkt, die Euch versucht werden in den Weg zu legen. Habe so etwas auch noch nie erlebt, dass jemand so in seiner Berufung lebt, wie Robi, soviel Liebe für völlig fremde Kinder aufbringen kann, soviel Erfahrung mit Kindern gesammelt hat, sich voll auf sie einlassen kann und sich so von Gott gebrauchen lässt. Es war definitiv ein Segen, ein großer Segen für uns alle.“

Und Gott ist immer mit uns!